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Salon im Fachwerk
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit:
Salongespräche über den weisen Umgang mit der Zeit

Start:
8. June 2011 19:00
Venue:
Salongesellschaft
Address:
Hauptstr. 1-3, Eltville/Martinsthal, Germany, 65344

Paul G. Huppertz

Verehrte Gäste der Salongesellschaft!
Liebe Freunde von Zeit und Raum!

Haben Sie nächste Woche Zeit, unserer Einladung in den Salon im Fachwerk am Mittwoch, den 8. Juni zu folgen? Wir hoffen, viele von ihnen haben Zeit oder nehmen sich diese, denn wir sind auf der Suche nach der verlorenen Zeit.

Nicht der bekannte Roman von Marcel Proust “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit” steht im Mittelpunkt des nächsten Salonabends in unserer Martinsthaler Hofreite sondern Salongespräche über die Zeit. Und davon haben wir ja leider nicht genug, liebe Salongäste; ich denke, das können Sie bestätigen.

Geladen haben wir Diplom-Ingenieur, Salongast und Wahl-Rheingauer Paul G. Huppertz, der sich schon seit frühester Kindheit mit dem Phänomen Zeit und der Chronosophie beschäftigt und sich nun die Zeit genommen hat, unserer Einladung in den Salon zu folgen.

Die Sache mit der Zeit ist tückisch. Irgendwie ist immer zu wenig davon da. Nun haben wir schon viele Kommunikationsmittel, um schneller arbeiten und kommunizieren zu können. Wir haben Automobile, und andere Fortbewegungsmittel, um schneller voran zu kommen. Wir haben alles, was wir brauchen, damit es schneller geht, und wir mehr Zeit haben, aber die Zeit, sie rinnt dahin, sie wird nicht mehr. Der Tag hat definitiv nur 24 Stunden, die wir allerdings viel intensiver nutzen.  

“Keine Zeit!” lautet die Devise des Erfolgsmenschen – das klassische Zeitproblem der westlichen Welt. Das tägliche Leben wird in Tage, Stunden, Minuten, Sekunden zerteilt und verplant. Ganz unterschiedliche Charaktere haben sich daraus entwickelt, wie Paul Huppertz zu berichten weiss – er nennt sie Chronosklaven und Chronochaoten zum Beispiel; je nachdem, welchem zeitlichen Diktat man sich unterwirft.

Die Frage nach der Zeit ist aber natürlich auch eine philosophische und so alt wie die die Welt: Die ersten philosophischen Gedanken über die Zeit sind uns von Platon überliefert. Der große Denker, der von 427-347 v. Chr. lebte, sagte über die Zeit: “Ihre Existenz ist nur an die Gegenwart gebunden, Vergangenheit existiert nicht mehr, das Zukünftige gibt es noch nicht. Das Jetzt ist unteilbar. Das Bild der Welt ist unumwandelbar und letztlich uneinsehbar, es ist eine Welt der Ideen.” Nach Augustinus, einem der wichtigsten Philosophen an der Zeitenwende zwischen Antike und Mittelalter, kam die Zeit in die Welt und nicht die Welt in die Zeit. Für Aristoteles war die Zeit nur “etwas an der Bewegung;” Newton postulierte eine absolute, gleichmäßig vergehende Zeit und mit Einstein wurde sie zu einer relativen Begrifflichkeit. Norbert Elias beschreibt 1939 in seinem Buch “Über die Zeit” die Entwicklung des Zeit-Bewusstseins im Zusammenhang seiner Zivilisierungstheorie.

Die historische Entwicklung der Zeitbestimmer, also Kalender und Uhren, die um 550 v. Chr. mit der ersten “Sonnenuhr” begann, sowie die davon unabtrennbare Entwicklung der menschlichen Erfahrung dessen, was wir heute Zeit nennen – das Zeitbewusstsein – ist ein Teil des Zivilisationsprozesses und eine menschliche Erfindung.

Aber was bedeutet das für unsere Entwicklung?
Wie würden wir ohne Uhren und Kalender leben?
Und was ist Zeit eigentlich?
Das empfundene Nacheinander von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?
Eine Aneinanderreihung von Erinnerungen?
Kann man Zeit sinnlos vergeuden? Kostet uns das zivilisierte, aktionsreiche Leben unsere ganze Zeit?
Was haben Chronos, der Gott der Zeit und Kairos, der günstige Zeitpunkt einer Entscheidung gemeinsam?
Wer steuert unser Dasein?
Welches sind die Organisationsmittel der menschlichen Gesellschaft, und wie sehr bestimmen sie unseren Tagesablauf?
Heilt die Zeit alle Wunden und können wir Zeit aufsparen?
Und was ist mit der tragischen Dimension der Zeit, nämlich der Vergänglichkeit?

Der Salon ist glücklicherweise ein ganz zeitloser Kosmos, vielleicht auch eine Zeitreise. Wenn auch die Saongespräche scheinbar in Zeit und Raum verrinnen, bleiben sie doch in unserem Bewusstsein, regen an zum Nachdenken und erweitern unseren geistigen Horizont.

Der Salon als zeitlose Enklave geistvoller Kommunikation – ein wahrlich schöner Gedanke!

Im Salon gehört nur uns die Zeit für ein paar Stunden und genau deshalb ist es der richtige Ort, um zur Konversation über das Rätsel Zeit zu laden.

Salon im Fachwerk: “Auf der Suche nach der verlorenen Zeit.” Salongespräche zur Chronosophie über den weisen Umgang mit der Zeit mit Dipl.-Ing. Paul G. Huppertz.
Mehr im Netz unter:

Beginn: Mittwoch, den 8. Juni 2011, 19:3o Uhr, Einlass ab 19.oo Uhr
Eintritt:
12,- EUR incl. Programm, Thee und leckeren Butterbroten, Wein wird auf Wunsch separat berechnet
Veranstaltungsort:
Hauptstr. 1-3, 65344 Eltville / Martinsthal
Anmeldung:
Die Salongesellschaft, Telefon: 06123 / 709 830, Email: naegler@salongesellschaft.de

Wir bitten um verbindliche und schnelle Anmeldung! Bezahlte und gebuchte Tickets können nur dann storniert werden, wenn wir sie weiterverkaufen können. Ansonsten behalten wir uns vor, diese dennoch zu berechnen. Für Ihr Verständnis vielen Dank!

Nehmen Sie sich alle Zeit der Welt und kommen Sie in den Salon! Verbringen Sie Ihre Musestunden bei uns und bringen Sie Freunde und Bekannte mit.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch, auf Stammgäste und neue Salonfreunde und Menschen mit viel Zeit!