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Salon im Fachwerk
Jil Sander und die neue Sprache der Eleganz
Goldener Oktober bei der Salongesellschaft

Start:
16. October 2012 19:30
Venue:
Salongesellschaft
Address:
Hauptstr. 1-3, Eltville/Martinsthal, Germany, 65344

Prof. Dr. Tilman Allert

Verehrte Salongäste!
Liebe Freunde des Martinsthaler Fachwerk!

Lange ist es her und es musste tatsächlich Oktober werden bis dass wir Sie wieder im Salon begrüßen dürfen! Große Messeprojekte und neue berufliche Herausforderungen haben uns den Sommer über etwas außer Gefecht gesetzt, aber nun sind wir fit für den goldenen Oktober mit einem vollen Herbstprogramm bei uns im Martinsthaler Fachwerk und anderswo.

Der Oktober ist der zehnte Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Andere urdeutsche Namen sind Weinmonat. Dieser Name soll bereits von Karl dem Großen im 8. Jahrhundert eingeführt worden sein und weist auf den Beginn der Weinlese und der weiteren Weinverarbeitung hin, oder der altdeutsche Name Gilbhart, der sich aus „gilb“ für die Gelbfärbung des Laubes und „hart“ für „viel“ zusammensetzt. Allgemein wird er wegen des Beginns der Verfärbung der Laubblätter häufig als goldener Oktober bezeichnet. Bei den Jägern wird der Oktober auch Dachsmond genannt. Im Mittelalter galt der Oktober als heiliger Monat, in dem man bevorzugte zu heiraten. Auch Könige heiraten meistens im Oktober.

Bei uns wird zwar nicht geheiratet, aber musiziert, diskutiert und parliert, und so freuen wir uns mit Ihnen auf die nächsten tollen Veranstaltungen der Salongesellschaft und Ihre Besuche bei uns.

Wir starten mit dem lange überfälligen Salon im Fachwerk am Dienstag, den 16. Oktober 2012 mit unserem “Haus”-Soziologen Prof. Dr. Tilman Allert aus Frankfurt. Sehr beliebt, äußerst belesen und eloquent und mit einer großen Fangemeinde gesegnet, haben wir Prof. Allert zum Start der Salonsaion nach Martinsthal geladen. Aus terminlichen Gründen mussten wir den Salonabend leider in die dritte Woche und auf einen Dienstag legen, aber das wird dem Thema und dem Abend keinen Abbruch tun; ganz im Gegenteil – die Spannung steigt!

Im Rahmen der von ihm konzipierten Vortragsreihe „Wie wir wurden, wer wir sind – Deutsche Biografien“ präsentiert Tilmann Allert bekannte Persönlichkeiten der deutschen Sozial- und Kulturgeschichte, darunter Jil Sander, Pina Bausch und Herbert Grönemeyer.

“Jil Sander und die neue Sprache der Eleganz” ist das Thema, das wir mit Ihnen gemeinsam und Prof. Dr. Tilman Allert im Salon erörtern und diskutieren möchten – das Bild einer der renommiertesten Modeschöpferinnen und Unternehmerinnen Deutschlands, die sicher auch die Salonkultur zu schätzen wüsste.

Sie fing klein an und wurde ganz groß: Jil Sander. Die Modedesignerin aus Hamburg gehört neben Karl Lagerfeld und Wolfgang Joop zu den wenigen international anerkannten Modeschöpfern Deutschlands. Aufgrund ihrer minimalistisch puren Entwürfe und ihrer Vorliebe für luxuriöse Stoffe erhielt sie von der Presse anerkennende Beinamen wie „Queen of less“ oder „Kaschmir-Queen“. Ihre Kollektionen folgen dem Stilgebot einer schnörkellosen Ästhetik und repräsentieren einen Wandel im kulturellen Selbstverständnis der deutschen Nachkriegszeit, für das der unzeremonielle, authentische Auftritt der Person Jil Sander selbst bestimmend geworden ist.

Die Hamburgerin, 1943 geboren, ergreift nach einem Studium an einer Ingenieurschule für Textilwesen die frühe Chance eines Aufenthalts in den USA. Ästhetisch angeregt und unternehmerisch ermutigt meldet sie sich nach ihrer Rückkehr mit einer eigenen Kollektion in der Modebranche zu Wort. Mit durchdachten Schnitten und der Entwicklung neuer Materialien und Stoffe erzielte sie enormen Erfolg. Ihr beeindruckendes Gespür für Sorgfalt und Formgefühl und der rasante Erfolg ihrer Marke sind bestimmend für ihr professionelles Exposé. Dabei gelingt es ihr, in der Kreativität des Mode-Designs der Flüchtigkeit des modernen Lebensgefühls Ausdruck zu verleihen und mit einem Versprechen auf das ästhetisch Beständige zu kombinieren. Denn ihr Look ist klar und eindeutig.

Am 28. Februar 2012 kehrte Jil Sander im Alter von 69 Jahren in das von ihr gegründete Unternehmen als Kreativ-Direktorin zurück. Sander präsentierte die erste Kollektion nach ihrer Rückkehr bei den Herren-Modeschauen in Mailand Ende Juni 2012. Die erste Damen-Kollektion wird im Herbst 2012 erwartet.

Der Salonabend lädt Sie zur Diskussion über biografische Weichenstellungen dieser Lebensgeschichte einer einzigartigen kreativ-schöpferischen Frau.

Salon im Fachwerk: Die neue Sprache der Eleganz – Der Soziologe Prof. Dr. Tilman Allert über Jil Sander, eine deutsche Modeschöpferin
Mehr über den Experten unter: www.muk.uni-frankfurt.de | www.uni-frankfurt.de
Beginn: Dienstag, 16. Oktober 2012, 19.3o Uhr, Einlass ab 19.oo Uhr
Eintritt: 12,- EUR incl. Programm, Thee, Wasser und Butterbroten; Wein wird auf Wunsch separat ausgeschenkt und berechnet
Veranstaltungsort: Die Salongesellschaft, Hauptstr. 1-3, 65344 Eltville / Martinsthal
Anmeldung: Die Salongesellschaft, Telefon: 06123 / 709 830, naegler@salongesellschaft.de

Um verbindliche Anmeldung wird dringend gebeten! Bezahlte und gebuchte Tickets können nur dann storniert werden, wenn wir sie weiterverkaufen können. Ansonsten behalten wir uns vor, diese dennoch zu berechnen. Für Ihr Verständnis vielen Dank!

Über den Experten:
Prof. Dr. Tilman Allert, geboren 1947, ist Professor für Soziologie mit Forschungsschwerpunkt in der Mikrosoziologie und Familiensoziologie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. M. Veröffentlichungen, u.a.: 2005 erscheint „Der deutsche Gruß. Geschichte einer unheilvollen Geste“ bei Eichborn. In Kürze erscheint bei Suhrkamp in der Reihe Lebenskunst “Vom Dienen“. Beiträge in dem im August 2011 erschienenen Sachbuch in der Edition Suhrkamp von Oliver Lepsius, Reinhart Meyer-Kalkus (Hg.): “Inszenierung als Beruf. Der Fall Guttenberg.”. Preise und Auszeichnungen: Für seine Habilitationsschrift Die Familie. Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform, erschienen 1998 bei de Gruyter Berlin New York, erhielt Allert 1999 den „Christa-Hoffmann-Riem-Preis“ für qualitative Sozialforschung.